Zweckverband Kreisbreitband Ludwigsburg (KBL), Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim und Netze BW kooperieren beim Aufbau eines Funknetzes für automatisierte Prozesse in der öffentlichen Verwaltung
Mit vereinten Kräften wollen sie den Kommunen im Landkreis Ludwigsburg den Schritt in die digitale Zukunft ermöglichen: Der Zweckverband KBL, die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim und die Netze BW haben eine Zusammenarbeit für den Aufbau eines LoRaWAN-Netzes vereinbart. Noch vor der Sommerpause soll die Technik zur Verfügung stehen. Für den Verbandsvorsitzenden des Zweckverbands, Landrat Dietmar Allgaier, bietet die Kooperation den großen Vorteil, dadurch flächendeckend agieren zu können: „Die heute unterzeichnete Vereinbarung ist ein Meilenstein auf dem Weg zur modernen Kommunalverwaltung. Ich freue mich sehr, dass wir schon bald allen 39 Städten und Gemeinden in unserem Landkreis eine wichtige Hilfestellung bei der Digitalisierung ihrer Prozesse bieten können – mit zwei starken Partnern an unserer Seite.“
Landrat Dietmar Allgaier (oberes Bild) sowie Johannes Rager (unteres Bild links), Geschäftsführer Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB), und Christian Schneider (unteres Bild, rechts), Vorsitzender der Geschäftsführung der SWLB, jeweils bei der Unterzeichnung der Vereinbarung.
Sensoren erfassen Daten und melden Grenzwerte
„Digitale Technologie ist der Schlüssel zur urbanen Infrastruktur von morgen“, ergänzt Zweckverbands-Geschäftsführer Viktor Kostic. „Die Kommunen werden sich zu Smart Citys entwickeln, wofür wir mit dem LoRaWAN die Grundlage schaffen. Das ermöglicht einen technischen Fortschritt, der die Städte und Gemeinden in ihren Bemühungen um die Digitalisierung vieler Handlungsfelder unterstützt.“ Zahlreiche Prozesse lassen sich mit Hilfe des Funknetzes effizienter gestalten: Ob defekte Straßenlampen, Fernauslesung von Wasserzählern oder der CO2-Gehalt der Luft in Klassenräumen – mit dem LoRaWAN können Mess- und Schaltvorgänge automatisiert gesteuert sowie Informationen oder Warnhinweise übermittelt werden. Die Liste könnte beliebig weitergeführt werden. Schier unendlich ist die Reihe möglicher Anwendungsfälle im Rahmen des „Internet der Dinge“ (Internet of Things, kurz IoT). Dort stehen die Daten zur weiteren Verwendung durch die Kommunen, beispielsweise über IoT-Plattformen, bereit. Das Prinzip funktioniert auch in umgekehrter Richtung, also für Steuerungen. „Die SWLB bringt sich nicht nur mit ihrem Know-how in Sachen Weitverkehrsnetz ein, sondern auch mit ihren Infrastrukturen. Wir gewähren uns im Rahmen unserer Kooperation gegenseitigen Zugang zu den Gateways der Partner, was sicher keine Selbstverständlichkeit ist. Umso erwähnenswerter ist es, dass wir auch in diesem Punkt recht schnell ein gemeinsames Grundverständnis hatten“, betont Johannes Rager, Geschäftsführer der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim.
Energieeffizientes Netzwerk überbrückt große Entfernungen
Die Abkürzung LoRaWAN steht für „Long Range Wide Area Network“ und bezeichnet ein großflächiges Netzwerk. Strahlungsarm und energieeffizient kann das Funknetz über weite Entfernungen Messwerte oder die Zustände von Sensoren und Aktoren übertragen. Wenige, in der Regel stationäre Gateways und Funkantennen bilden dafür das Rückgrat. Mit Batterien bestückte Sensoren an den zu überwachenden Einrichtungen liefern ihre Informationen über diese Gateways an zwei Netzwerkserver der Stadtwerke und der Netze BW. Dort stehen die Daten zur weiteren Verwendung durch die Kommunen bereit, beispielsweise über IoT-Plattformen. Das Prinzip funktioniert auch in umgekehrter Richtung, also für Steuerungen.
„IoT eröffnet uns neue Wege zur intelligenten und automatisierten Gestaltung von Arbeitsabläufen. Die Basis dafür ist das LoRaWAN, mit dem die Kommunen Teile ihrer Infrastruktur datenbasiert kontrollieren und steuern können“, erklärt Steffen Ringwald, Geschäftsführer der Netze BW. „Intern bezeichnen wir diese Technik auch als Funknetz der Zukunft. Wir freuen uns, den Weg mit unseren Partnern gemeinsam zu gehen.“
„Ein Konnektierungssystem wie LoRaWAN bietet Kommunen in selbstbestimmter Flächenabdeckung ein riesiges Spektrum an realisierbaren „Smart City“-Applikationen“, ist Christian Schneider, Vorsitzender der Geschäftsführung der SWLB, überzeugt und ergänzt: „Wir können die unterschiedlichsten Anwendungsfälle abbilden und über smarte Technologien sowohl intelligentes städtisches Leben ermöglichen als auch die Lebensqualität steigern. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wir kennen heute erst einen Bruchteil dessen, was morgen schon über das Hirn des Netzwerks, die IoT-Plattform, möglich sein wird. Wir freuen uns auf die gute Zusammenarbeit.“